gulli wars™, das Buch als PDF zum Download

gulli wars™, die PDF Version zum Download. gulli-wars-tm.pdf, 20 MB. gulli wars™ steht unter CC-BY-NC 3.0-Lizenz. Wer gulli wars™ lieber als Buch im Print lesen will: gulli wars™ bei amazon.de

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gulli-Geburtstag und Geburtstage im gulli

06. November 2008

Zehn Jahre ist gulli.com nun alt, und neben den Gratulationen überlegten wir, was es zu diesem freudigen Ereignis und ähnlichen freudigen Ereignissen zu sagen gibt, was wir noch nicht im Buch erzählten. Dabei fiel uns unsere generell leicht ambivalente Haltung zu Geburtstagen im gulli-Kontext auf.

Denn das Verhältnis Lob und Kritik war seit Jahr und Tag nicht unbedingt ausgewogen. Geburtstagsthreads waren damit immer Vertreter einer sehr seltsamen Gattung: Lobthreads. Mit denen kamen wir nur bedingt zurecht. Einerseits freut man sich, andererseits war man es einfach nicht gewohnt. Und da sie regelmäßig ja nicht nur das Leitungsteam als Adressaten hatten, sondern explizit auch alle/viele/hilfsbereite User, war ein solcher Thread auch irgendwie schwieriger zu schließen, wenn es denn notwendig werden sollte. Geburtstagsthreads hatten zu guter Letzt die Eigenschaft, meist in Phasen des Streits angespannter Diskussion fällig zu werden. So kam es dazu, dass sich die gleichen üblichen Verdächtigen in einem Gratulationsthread auf die Schultern klopften, während in einer Handvoll Threads nebenan die Fetzen flogen. Verschiedenheiten aushalten – zu manchen Jahrestagen konnte das hervorragend geübt werden. Für die kurze Zeit, bis die Sache wieder in der Versenkung verschwand und nur selten schon vor Jahresfrist wieder hochgeholt wurde.

Feiern wollten wir das auch gelegentlich. Über das Virtuelle kamen wir aber selten hinaus. LexaT erinnert sich an ein virtuelles Glas Sekt im #gulli anlässlich des 1000. registrierten Gulli-Nutzers. Das war zu einer Zeit, in der die Dinge noch übersichtlich waren und genug Zeit für Zwischenmenschliches war. Im Laufe der Jahre haben wir das spontane Feiern leider weitestgehend verlernt. Uns war immer, als würde Großes von uns erwartet. Voller Tatendrang schöpften wir dann in unserem tiefen Ideenfundus, um schlussendlich die Umsetzung zu vergeigen.

Oder mit selbiger gar nicht erst aus den Pötten zu kommen. Beichte am Rande: Gelegentlich wurden von Usern Usertreffen angeschoben, ein Unterfangen, das regelmäßig nach einigen Posts in ein „Können wir das in $meine_heimatstadt machen?“-Sammeln umschlug und anschließend versandete. Wir hätten das natürlich hinbekommen. Neben einigen Modpartys war eine Userparty seit 2006 immer wieder im internen Gespräch, eine Umsetzung wurde nie angegangen. Immer gab es „im Augenblick“ wichtigeres zu tun, wurden Termine ins Auge gefasst und ob der ausreichenden Vorbereitungszeit erstmal ans hintere Ende der Prioritätenliste geschoben. Und plötzlich waren sie da, verstrichen, und nichts war passiert.

Schade, dass wir keine Gelegenheit mehr hatten, ins Buch der Rekorde zu kommen. Denn diesmal hätten wir es bestimmt geschafft. Ehrlich.

ZOMFG! Wir sind in Google Books!

29. September 2008

Was mich ja wirklich bedrückt: da ist das Inhaltsverzeichnis mal direkt verlinkt.
Also, hier nochmal zum online lesen:

Btw., ja, die EULA von gulli wars™ kann man nicht richtig lesen und auch im embedded Google Books-Reader nicht mal ordentlich markieren zum copypasten oder kontrastreicher angucken. Aber ehrlich: das ist Absicht. Niemand liest EULAS.





Interview auf jetzt.de und Rückmeldung

12. September 2008

So, etwas verspätet: schon seit einigen Tagen gibts ein Interview mit jetzt.de, in dem es neben gulli wars™ auch um die Lage der kopierenden Klasse in Deutschland geht.

Die Geschichte, dass in ein paar Jahren die Handys das leisten werden, was heute eine externe 500GB-Platte leistet, mit der man gelegentlich die Kumpels besucht, ist da auch mal wieder erwähnt – ich bin mir recht sicher, dass das so kommt oder man sich zumindest so behilft – wahrscheinlich wird man bei manchen Phones halt noch irgend eine Firmware hacken müssen und gut. Dann hängt das Terabyte an Bluetooth 4.0 auf dem Schulhof rum. Die „Brennerstudie“ hieß ja selbst 2008 noch Brennerstudie, ich denke, so ab 2010 muss man das umbenennen. Passieren wird die Umbenennung dann wohl 2015 nach Abschaffung der Brenner, weil das hat ja immer ein wenig Lag, bis es bei der Medienindustrie ankommt.

Ob die Tauschbörsenermittler von ProMedia sowas mit ihren Kunden bespricht oder ob man das lieber gnädig ausblendet, wär nebenbei vielleicht auch eine der spannenderen Interviewfragen für gulli, bei denen man vermutlich nicht weiss, ob die Gegenseite überhaupt drüber reden will, wir werdens ja sehen.

Nach dem Spiegel-Artikel, auf den ich über Spreeblick stieß, sollte man nebenan vielleicht auch nicht fragen, aber nach Lektüre dieser zwei Texte tats mir leid, dass ich nicht mehr auf gulli tickere. Irgendwas in Richtung „They Live!“ mit ein paar Trash-Film-Anspielungen und offenem Ende, ob man sich freuen soll oder besorgt sein, dass es der Industrie immer noch nicht schlecht geht. Ich weiß, die Geschichte selber ist schon ein paar Tage alt, aber ich war im Urlaub, sorry.

A propos Urlaub: ja, die Geschichte mit den signierten Büchern ist nicht vergessen, aber wisst ihr, wies ist, wenn man zwei Wochen offline war und neben der Mailboxen auch noch die Todo-Listen… ja, wisst ihr. Alles klar. Ich wollts nur anmerken. Aber es passiert was, bald™, versprochen.

Hallo, Internet!

22. August 2008

Danke! Ein paar Leuten hat die Buchgeschichte offenbar gefallen. Auf gulli wird bald noch umfassender nachberichtet und vorab informiert. Futurezone führt uns unter Netzkultur.

Den Forennews gefiel das Buch offenbar nicht nur deshalb, weil sie „relativ oft doch mehr als nur wahrgenommen wurden“, somebrain empfiehlt es allen Boardies, Jens vom Pottblog mochte es ebenfalls und fand als nicht explizit gulli-affiner Leser einige Parallelen zu anderen Communities. Der Netgestalter hatte offensichtlich sehr großen Spaß bei der Lektüre, wobei das mit der „wirklich kompletten Wahrheit“ vielleicht um einen Tick zu hoch gehängt ist ;o). Dass man beim Lesen gelegentlich ins Erinnerungsschwelgen kommen kann, zeigt Atsuane.

Enno schrieb die erste und offenbar hilfreiche Kundenrezension bei Amazon. Kritik gabs auch – neben der Fehlerkorrektur gabs von den Computernotizen das Statement, dass die Sache doch sehr insiderlastig sei.

Da ist was dran – dass das ein Balanceakt wird, war klar. Wer sich nicht für Insidergeschichten interessiert, sollte vor einer Bestellung wirklich zuerst ins PDF reinlesen. Aber ich denke, wir können guten Gewissens versprechen, dass man nach Lektüre ein paar Insidergeschichten *kennt*, einige versteht und über die eine oder andere mit Sicherheit lachen kann.

Für Feedback, Bericht, Lob und Kritiken jedenfalls: Danke!

Errata

20. August 2008

Ein richtig schmerzhafter Patzer – gestern schon drauf hingewiesen worden, an der Stelle etwas ausführlicher korrigiert.

Geschrieben wurde auf S. 68, dass Evrim Sen (unter anderem Hackertales, No Copy) als „Testbesteller“ für den nicht nur leicht umstrittenen Freiherrn von Gravenreuth tätig war. Nur stimmt das nicht, und eigentlich hätte ich es wissen müssen, weil ich mit Evrim das eine oder andere Mal schon unter anderem über diese Bücher und diese Zeit geplaudert habe.
Rekonstruieren kann ich die Entstehung des Fehlers momentan nicht – „Buster“ ist in der Ich-Form geschrieben, so könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass da was autobiografisches erzählt wird, aber ich wusste an sich, dass dem nicht so war, insofern kann ich mir die Entstehung grade nicht schlüssig erklären.

Um mich ebenfalls von nebenan selber zu zitieren:

Ich hatte die Geschichte irgendwo unter biografisch verbucht, und dann kamen ein paar Sachen zusammen. Bei der Passage geht es eigentlich um GvG, und wenn es schon ein Unterkapitel zu GvG gibt, dann wollte ich eben auch die weiteren Quellen nennen, die sich mit ihm beschaeftigen. Und so wurde neben den anderen Netzgeschichten eben auch Buster erwaehnt. Ich stieß bei der Schreiberei drauf, dass Hackertales im Netz steht und wollte es drin wissen, damit die weiterlesen koennen, die sich fuers Thema interessieren. Vermutlich wurde da sogar noch einiges zusammengekuerzt, weils in dem Absatz vordringlich drum ging, auch jemandem nicht-netzaffinen zu erklaeren, warum GvG fuer viele so das rote Tuch war, und wenns da gar Kurzgeschichten in Buechern gibt, dann sagt das viel aus und muss erwaehnt werden.

Das hatte ich dann auch noch mit GvG besprochen und seitdem lief der Absatz bei mir unter “extern gecheckt”, was aber insofern eben Unsinn war, weil ich nur die Passagen mit ihm besprochen hatten, die eben konkret seine eigene Arbeit betrafen. Von daher: voellig meine Schuld.

An der Stelle noch mal Sorry, die PDF wird baldmöglichst geändert.

Zwei Sachen, die mir im Kontext von Torstens Kritik noch am Herzen liegen:
– Falls es nicht rüberkam: niemand hier hegt irgend einen Groll gegen Evrim, im Gegenteil. Nichts war weniger beabsichtigt, als ihm hier irgendwas beiläufig reinzuwürgen. Am Kontakt zu Evrim war ich mehr als einmal zu gulli:news-Zeiten mehr als froh, unter anderem deswegen ist mir der Patzer hier verdammt peinlich. Btw., eingeladen war er natürlich auch, konnte aber – im Unterschied zu GvG, der tatsächlich da war (Bühne hatten wir keine) – nicht kommen.
– Die Kritik am Buch allgemein muss ich mir anziehen, dass es nicht jedem gefällt, damit muss man leben 🙂 Ich finds aber schade, dass die GvG-Passagen nur als Lob über den grünen Klee ankamen – es ging uns darum, zu schreiben, wie es war, und damals gab es wenig fitte Internetanwälte. Die Gründe, warum GvG bei vielen unbeliebt bis verhasst ist, sind – dem Platz entsprechend – umfassend aufgeführt. Und wers detailierter will, hat Softlinks zum Nachlesen. Umstrittene 🙂

Nachtrag zum Stromausfall in Kapitel 7

19. August 2008

…offenbar hätte hier eine gründlicherer Recherche zu dem nur am Rande erwähnten Stromausfall 2007 in unserem Server-Rack bei direkt Beteiligten noch ein, zwei Anekdoten zu Tage fördern können. Folgendes Gespräch ergab sich letztens:

Missi: oh, der stromausfall … stand ich mit Arno daneben
Korrupt: Haett ich dich interviewen sollen?
Waer dann rausgekommen, wer den Stecker gezogen hat?
Gib zu: du wolltest staubsaugen
Missi: Zu spät
Korrupt: Kann ich das bloggen?
Missi: Kann ich dich abhalten?
Korrupt: Aeh… ich denke ja, du muesstest bloss sagen „Nee, lass mal“
Missi: Mach nur, ich weiß ja, wie es wirklich war
Korrupt: Das wird dann mit sicherheit gefragt werden
Was wuerdest du antworten, bzw., als Antwort vorweg genommen haben wollen?
Missi: „Und nein, ich habe meinen Putzsklaven natürlich nicht mit Lankabeln gezüchtigt.“
Korrupt: Hihi
Sondern mit Kaltgeraetesteckern…
Missi: binford powerplug 6000

Schade drum…. Server, Putzsklaven, exotische Züchtigungsinstrumente, eigentlich alles, was eine gute Geschichte braucht.

gulli wars™, das Buch als PDF zum Download

18. August 2008

Was lange währt… wir mussten noch ein wenig penetrante Werbung ins PDF integrieren ;o) und eine einigermaßen erträgliche Dateigröße hinbekommen. Hier:

gulli wars™, die PDF Version zum Download. gulli-wars-tm.pdf, 20 MB.

gulli wars™ steht unter CC-BY-NC 3.0-Lizenz.

Wer gulli wars™ lieber als Buch im Print lesen will:
gulli wars™ bei amazon.de

Direkt bei BoD kann man gulli wars™ ebenfalls bestellen, wir raten jedoch davon ab, da BoD die Buchhandlungen mit Priorität beliefert bzw. amazon und co. gulli wars™ auf Lager haben und BoD nicht unbedingt.
Wer die Buchhandlung vor Ort unterstützen will (Buchhandlungen sind was vom wunderbarsten überhaupt!), kann das Buch auch dort bestellen (Empfehlenswert auch hier: wegen Lagerbestand via Libri bestellen.).

Die Buchdaten:

gulli wars™
Richard Joos, Randolf Jorberg, Axel Gönnemann
Paperback, 256 Seiten, 31 Farbseiten
ISBN 978-3-83704-294-8
Preis: 20,- Euro

Weils schon angefragt wurde: wer keine 20 Euro für die Buchversion übrig hat, aber die freie CC-Version nicht zum Nulltarif haben möchte, kann per Paypal den Betrag loswerden, der angemessen erscheint.












Weils mit Sicherheit angefragt wird: Ja, die PDF-Version ist kostenlos und kann gratis heruntergeladen werden, Man darf sie auch brennen, kopieren und weiterverteilen, solang man sich an die CC-Lizenz hält, unter der die PDF-Version steht, kurzgefasst: Nennung der Autoren, keine kommerzielle Nutzung, Weitergabe unter den Bedingungen dieser Lizenz.

Weils auch angefragt wurde (ehrlich!): gulli wars™, gepackt, mit Original Dialer*.

Viel Spaß beim Lesen!

*Der ist wirklich original, also Vorsicht unter Windows bei installiertem Analog-Modem. Da 0190-Nummern abgeschafft sind, sollte nichts passieren können, aber wir haben das Teil mangels Modem nicht mehr selber getestet, bzw. nur installiert und mal geöffnet, um diesen Screenshot zu machen. Für alles, was hinter „Ja, weiter“ kommt, übernehmen wir keinerlei Gewähr.

Stand der Dinge, 14.8.

14. August 2008

Um mal hoffentlich die meisten Fragen zu beantworten:

– Wann erscheint das Ding denn nun endlich?
Wir haben eine Zusage von BoD, dass das Mastering die Woche noch durchgeht. Ab dann ists eine Sache von Lieferfristen – Wenn wir Glück haben, ist der Titel anschliessend über den Buchhandel bestell- und lieferbar. Die Lieferfrist soll sich da bei 4-6 Tagen bewegen (via Amazon oder Libri. Zu Vor-Ort-Buchhandlungen gibts unterschiedliche Informationen, da kann es auch ein bis drei Wochen sein).

– Wann erscheint das PDF?

Ich sag mal so: wir wollens frühestens dann raushauen, wenn die Papierversion zumindest *bestellbar* ist. Also siehe oben.

– Warum wisst ihr da so wenig genaues?
Wir machen das zum ersten Mal. Dazu kommt, dass bei BoD die Erfahrungswerte auseinandergehen. Natürlich haben wir uns angesehen, wie andere BoD-Titel lieferbar sind, aber das ist wirklich von Buch zu Buch unterschiedlich – was sich gut verkauft, wird offenbar vermehrt auch „auf Halde“ gedruckt oder bei den Großhändlern vorrätig gehalten. Was nur selten verkauft wird, scheint eben auch wirklich nur „on demand“ gedruckt zu werden, und dann bewegt es sich in Wochen, was die Auslieferfristen angeht.

– Warum habt ihr nicht einfach ne Startauflage bestellt, die ihr dann selber verkauft?

Das würde noch länger dauern. BoD beliefert den Buchhandel mit Priorität, die Lieferzeiten für Autorenexempülare sind *deutlich* länger.

– Aber bei der Party-Version hat das doch auch funktioniert!
Richtig, die wäre dann aber a) teurer und b) war bei der noch einiges an Nachkorrektur notwendig, verzögert hätte sich das auch. Dazu wäre sie komplett schwarzweiß, alternativ farbig, aber unbezahlbar.

– Ich hör nur unbezahlbar – was kostet das Printexemplar denn nun?
20 Euro. Siehe auch hier. Wer unseren Verdienst vor Steuern pro Buch ausrechnen will: Rahmendaten wie gehabt, Farbseiten sinds 31 Stück.

Morgen mehr, hoffen wir.

gulli:board-Spenden: Das Geld ist nicht weg, es ist woanders

13. August 2008

Folgendes gehört nicht unbedingt zum Buch, aber zu einer der Geschichten, die wir im Buch erzählen. Diese spezielle Geschichte wollen wir hier zu einem Abschluss bringen, mit dem hoffentlich alle Beteiligten von damals zufrieden sein können und der einigen Leuten ganz konkret hilft. An sich redet man über solche Aktionen wenig bis nicht, aber es gab zum einen früher schon Vorwürfe und aktuell ebenso wieder, weshalb wir unseren konkreten Schlussstrich unter das Projekt gulli:board hier veröffentlichen.

Als 2006 das gulli:board servertechnisch an seine Lastgrenzen stieß, fehlte es zum einen an Geld und zum anderen an Einkünften – nach Jahren der Quersubventionierung war das g:b zwar in den schwarzen Zahlen angekommen, um geschätzte 14.000 Euro für notwendige Servererweiterungen zusammenzubekommen, hätte das dünne Plus aber lange tröpfeln müssen. An einen Verkauf des Projekts dachte damals noch niemand – die damals insgesamt 16.478 gespendeten Euro sind jedoch schon seit einiger Zeit anderen Verwendungszwecken zugeführt worden.

Boardserver und weitere Hardware aus der Spendenaktion des gulli:board 20062008 wechselte gulli.com den Besitzer – und damit auch das Board und die komplette damals verwendete Hardware. Was bedeutet, dass die aus den Spendengeldern angeschafften Server fürs Board nach wie vor ihren Dienst fürs Board verrichten. Insofern hätten sich die ehemaligen Eigner bei der Fliks GmbH auch entspannt zurücklehnen können – schließlich war das gespendete Geld nach wie vor für den geplanten Einsatz in Verwendung. Dennoch war die Situation etwas unbefriedigend und der Plan schnell gefasst, die Spendensumme plus einen Betrag X Zwecken zuzuführen, mit denen sowohl die Spender wie auch fliks einverstanden sein konnten.

Vorweg: insgesamt 10 Einzelspenden in jeweils vierstelliger Höhe gingen an 10 Einzelorganisationen, die aus unterschiedlichen Motiven ausgewählt wurden. Nicht nur, aber auch netzbezogene Organisationen sollten unterstützt werden, nicht nur, aber auch Gruppen, die sich für Ziele einsetzen, die auch gulli.com unterstützt, nicht nur, aber auch Gruppen, zu denen zu guter Letzt die fliks konkreten Bezug hatte.

Die heftigsten Debatten entspannen sich jedoch um die konkret symbolträchtigen Beträge. Hier konnte sich gulli mit seiner Vorliebe für Schnapszahlen durchsetzen und einen Gesamtbetrag von 23.333,33 Euro festlegen. Weitere 23- und 42-Bezüge fielen leider weitgehend unter den Tisch, bzw. wurden bei den Cent-Stellen der Spenden an entsprechend nerdaffine Empfänger gewürdigt.

Baphumelele liegt in der Khayelitsha Township bei Kapstadt in Südafrika und damit in dem Land in dem wir mit unserem weather.co.za noch große Pläne haben. Eine Spende ging an ein ganz konkretes Entwicklungsprojekt für Kinder und Jugendliche in einer von HIV, Armut und Kriminalität geprägten Umwelt. Um die 400 Kinder, Aidswaisen und Jugendliche finden in Baphumelele nicht nur Unterkunft und Nahrung, sondern auch Ausbildung und Arbeit – Zukunft, in einem Wort.

Bochum war und ist die Heimat von Fliks. Vom CCC haben wir gelernt, dass man mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen kann, ohne Rechner geht es aber auch. Kunst und Schönheit gibt es – entgegen anders lautender Gerüchte – auch in Bochum. Mit der Einschränkung, dass die Bochumer Symphoniker kein Konzerthaus haben, nun aber – in einer bemerkenswerten gemeinsamen Leistung vieler Freunde und Förderer – eines bekommen. Unter den Freunden und Förderer sind auch wir.

Eng verbunden mit dem Chaos Computer Club ist die Wau Holland Stiftung. Wau selber verdankt die Hackerbewegung in Deutschland einen kaum zu überschätzenden Teil ihres Erfolges. Dass Hacker heute in Deutschland in Expertengremien sitzen, Öffentlichkeit und eine Stimme haben, verdanken wir unter anderem dem 2001 verstorbenen Wau Holland, dessen Werk die nach ihm benannte Stiftung archiviert, erschließt und fortführt. Unter anderem arbeitet die Wau Holland Stiftung an einem Archiv für Neue Technikgeschichte, dem „Hackerarchiv“. Wir hoffen, einen Beitrag dazu zu leisten.

Die Freiheit der Rede, der Meinungsäußerung und der Berichterstattung liegen uns am Herzen, und auf gulli.com haben wir versucht, diese Werte auch in der Tat umzusetzen oder ihre Umsetzung zu ermöglichen. Gelegentlich war das risikoreich, unter weitaus größeren Gefahren setzen sich anderswo jedoch Menschen für diese Rechte ein. Reporter ohne Grenzen erhielten daher eine Spende, ebenso amnesty international.

Für Grund- und Bürgerrechte setzen sich auch andere Berufsgruppen ein – ebenfalls teilweise unter Bedingungen, von denen wir in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (noch) weit entfernt sind. Ärzte ohne Grenzen ist daher von uns unterstützt worden, ebenso das Forum Informatikerinnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. Und weil auch in Deutschland der Grundrechteabbau massiv voranschreitet, wurde mit dem FoeBuD auch eine Institution unterstützt, der nicht nur die Big Brother Awards in Deutschland ausrichtet, sondern auch in allen anderen Bereichen, in denen Grund- und Bürgerrechte mittels Technik, Recht und neuen Medien abgebaut und ausgehöhlt werden, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit leistet und Handwerkszeug für den ganz privaten Widerstand gegen Stasi 2.0 bietet.

Zu guter Letzt glauben wir an freies Wissen und freie Software. Und an groben Konsens und funktionierenden Code, aber an die beiden letzteren kann man schlecht spenden, weswegen die letzten beiden Geldspenden an die Wikimedia e.V. Deutschland gingen sowie an die Free Software Foundation Europe.

Um für Transparenz zu sorgen: noch nicht alle Spendenbescheinigungen sind bei uns eingegangen, je nach Organisation werden diese zeitnah oder nur zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr verschickt. Die vorhandenen Bescheinigungen bzw. Dankesschreiben dokumentieren wir an dieser Stelle. Bislang eingegangen sind:

Ärzte ohne Grenzen – Spendenbescheinigung (1.111,11 €)
amnesty international – Spendenbescheinigung (1.111,11 €)
Baphumelele – Sonnenkinder e.V. (5.555,55 €)
Bochumer Symphoniker – Spendenbescheinigung (4.444,44 €)
Forum Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung – Spendenbescheinigung (1.111,11 €)
FoeBuD – Dankesschreiben (2.222,23 €)
Reporter ohne Grenzen – Spendenbescheinigung (2.222,22 €)

Es folgen noch die Bestätigungen der Free Software Foundation Europe über 2.222,22 €, der Wau Holland Stiftung über 2.222,23 € und der Wikimedia Foundation über 1.111,11 Euro.

Klar war und ist, dass wohl jeder die Gelder anders und mit Sicherheit dem eigenen Empfinden nach besser verteilt hätte. Da aber die von den Spenden angeschafften Server nach wie vor im Einsatz sind und sich weiter jeder Spender die Lieblingsorganisation unter den bedachten Empfängern aussuchen kann, die seinen ganz spezifischen Beitrag bekommen hat, sollte die allgemeine Zufriedenheit gesichert sein.

An dieser Stelle zu guter Letzt nochmals ein herzliches Dankeschön an die Spender, die diese Unterstützungen mit ermöglicht haben. Und ein ebenso herzlicher Dank an die bedachten Organisationen: jede einzelne von ihnen trägt dazu bei, dass die Welt zu einem etwas besseren Ort wird.

Erfahrungen beim Buchschreiben II – Vorab-Print bei Laser-Line

11. August 2008

So ein Buch schreibt man ja nicht regelmäßig. Insofern ist es ja für andere angehende Autoren von Interesse zu erfahren, wie es denn lief.

Ganz zentraler Ratschlag: Lange Fristen setzen!
Das gilt insbesondere, wenn man in bestimmten Phasen des Buchprojekts vom Input/Feedback Dritter abhängig ist. Wir hatten zwei Beinahe-Genickbrüche, das eine war die Rücksprache mit unserem Anwalt, die dann doch einige Änderungen nach sich zog. Die Rücksprache ergibt nebenbei auch nur dann Sinn, wenn man dem RA Zeit gibt, das Ding auch zu *lesen*. An der Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön! (und ein ebensolches Sorry für einige sehr kurzfristige Anfragen…)

Weiter sollte man frühzeitig Details zum Druck abklären. Zu BoD folgt die Manöverkritik hoffentlich noch diese Woche, an dieser Stelle nur kurz die Erklärung, warum wir die Vorab-Auflage für die Party bei Laser-Line gedruckt hatten und wie es uns dort erging.

Vorweg eine Empfehlung: Laser-Line sind fein. Auch und grade unter erschwerten Umständen.

Einige Wochen vor der Party, zu der wir zumindest einen Vorab-Release haben wollten, stellte sich heraus, dass wir via BoD nicht mehr rechtzeitig gedruckte Bücher bekommen konnten. Ergo suchten wir Alternativen für eine bezahlbare Kleinauflage, die wir binnen einer Woche kriegen konnten. Bei Laser-Line hatte unser Setzer bereits gute Erfahrungen gemacht, Preis- und Konditionenvergleich sprach ebenfalls für die Berliner.

Ein Problem gab es: das kostengünstige Digitaldruck-Paket, das wir wollten, gab es nur bis maximal 200 Seiten. Telefonische Rückfrage ergab eine Bestätigung: mehr könnten maschinell her nicht umgesetzt, gebunden etc. werden. Wir knirschten mit den Zähnen, machten den Satz breiter und die Schrift einen Punkt kleiner und waren zuversichtlich, die 200 so nicht zu überschreiten. Im Zweifelsfall müsste man eben den einen oder anderen Anhang kürzen. So machten wir den Satz.

Als das Ende schon abzusehen war – konkret: Am Montag der Woche, zu deren Ende en fertiges PDF zu Laserline sollte, fanden wir auf der Homepage plötzlich die Möglichkeit, bis zu 400 Seiten Buchumfang anzugeben. Telefonische Nachfrage ergab, dass dies auch tatsächlich gehe („Wenn wir jetzt nochmal setzen und dann gehts doch nicht, sterben hier Leute. Können Sie das verantworten?“), und wir setzten das Teil auf 256 Seiten. Dabei auch gleich Einzel- statt Doppelseiten, das ergab sich bei der Unterhaltung auch noch (Tipp: sowas explizit vorab zu klären, erspart Arbeit).

Es folgte eine Nachtschicht Donnerstag auf Freitag, bis wir sicher waren, am nächsten Tag bis Mittag das fertige PDF hochladen zu können. Tags drauf erstellten wir – etwas übernächtigt – noch das Inhaltsverzeichnis und das Cover. Preflight und noch ein, zwei Auflösungsanpassungen der Grafiken schlossen sich an, dann wars soweit. Mit dem ftp-Upload waren wir immerhin nur eine Stunde hinter unserer Deadline. Es schloss sich noch ein Telefonat an, weil die Konditionen der „über 200 Seiten“ – Bestellung nicht die der „maximal 200 Seiten“-Bestellung waren, aber das ließ sich auf sehr kulante Weise aus der Welt schaffen.

Sahnehäubchen: Freitag Abend um 18.00(!) rief Laserline nochmal an und verlangte eine Coverdatei in 600 statt 300 DPI. Dafür wirklich großen Respekt – zu einer Zeit, in der woanders schon seit Stunden das Werkzeug fallengelassen wurde, wird man von LL noch kontaktet, damit man sein Wunschergebnis kriegt. Dass solche Sachen kurz vor Wochenende noch geprüft werden und dann noch die Möglichkeit da ist, das zu ändern: Hut ab, das ist alles andere als selbstverständlich.

Rechtzeitig zur Party kamen unsere Vorab-Exemplare an. Dass die mit heißer Nadel raus sind, sah man ihnen im Nachhinein dann schon an, aber da muss man durch. Einige Grafiken gerieten uns ein wenig zu dunkel, aber ohne Vorabdruck ist das eben nicht zu vermeiden.

So kams zum erfolgreichen Prerelease auf der gulli wars-Party. Die BoD-Version für den Buchhandel, mit ISBN und farbigen Abbildungen (LL ging innerhalb unserer engen Fristen nur s/w) ist momentan beim Mastering, Erscheinungs/Bestelltermine etc. werden diese Woche noch kommen.